Lexikon der Hundefutterdeklarationen

Das Hundefutter-Lexikon

Hier erfahren Sie, was sich hinter den Futtermitteldeklarationen tatsächlich verbirgt
Auch wenn sich der Hund rein äußerlich nach vielen tausend Jahren der Domestikation stark vom Wolf unterscheidet, so sind die inneren Organe dem Wolf auch heute noch sehr ähnlich. Um den Hund artgerecht zu ernähren ist daher ein hoher Fleischanteil in der Nahrung wichtig, damit er gesund und vital bleibt. 

Der Fleischgehalt in der Nahrung ist daher das bedeutsamste Qualitätsmerkmal für ein Hundefutter. Deswegen schauen wir uns als erstes an, welche Möglichkeiten die Futtermittelhersteller haben Fleisch zu deklarieren. 

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Tierische Nebenerzeugnisse
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse setzen sich somit aus Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen zusammen. Die Hersteller können zwischen geschlossener und offener Deklaration wählen. Bei der geschlossenen Deklaration können sie die Zutaten in Gruppen zusammenfassen, während sie bei der offenen Deklaration einzeln aufgeführt werden. Man kann also bei der geschlossenen Deklaration nicht erkennen, wie sich "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" zusammensetzen. Wäre ein bedeutsamer Anteil davon Fleisch würde der Hersteller diesen aber sicher gerne ausweisen.
Allerdings sind nicht alle tierischen Nebenerzeugnisse schlecht für den Hund. Auch Herz, Leber, Lunge etc sind tierische Nebenerzeugnisse, aber für den Hund keine minderwertige Zutat. Ohne genauen Hinweis welche tierischen Nebenerzeugnisse verwendet wurden, muss man jedoch vom Schlimmsten ausgehen.
Geflügel ist das gesamte Geflügel (meist Huhn) samt Krallen, Kopf, Gedärmen und Gefieder vor Trocknung.
Geflügelmehl ist alles vom Geflügel, außer dem Fleisch, aber bereits getrocknet.
Geflügelfleisch ist das Fleisch vom Geflügel, aber vor Trocknung
Geflügelfleischmehl ist reines Geflügelfleisch nach der Trocknung
Geflügeltrockenfleisch ist reines Geflügelfleisch nach der Trocknung

Es gibt also große qualitative Unterschiede, obwohl es sich alles recht ähnlich liest. Natürlich gelten die Bestimmungen nicht nur für Geflügel, sondern auch für Lamm oder Rind zB. Wirklich hochwertig sind nur Muskelfleisch und Innereien wie Herz und Lunge zum Beispiel.

Achtung! Zudem wird auch auf anderem Wege getrickst, wobei zu betonen ist: Diese Tricks sind legal, wenngleich irreführend.

Ein Beispiel einer Deklaration: Geflügelfleischmehl (30 % vom Huhn, 15 % von der Pute) Also 45% Fleischanteil im Futter? Leider nein, denn die Mengenangabe in der Klammer bezieht sich nicht auf das gesamte Futter, sondern lediglich auf die Zutat, die vor der Klammer aufgeführt ist. Diese aber ist nicht mengenmäßig deklariert. Es kann also sein, dass nur 4% Geflügelfleischmehl enthalten sind, davon aber eben 30% vom Huhn und 15% von der Pute. 

Weiteres Beispiel gefällig? 100% aus frischem Fleisch. Das bedeutet nicht etwa, dass 100% Fleisch enthalten sind, sondern dass das Fleisch zu 100% frisch war. Wie viel Fleisch verarbeitet wurde, bleibt unklar.

Es ist für jemanden, der sich nicht sehr ausgiebig mit den Futtermitteldeklarationen beschäftigt hat unmöglich die Qualität eines Hundefutters zu beurteilen.

Frischfleischangaben geben dem Hersteller immer die Möglichkeit den Fleischgehalt in Feuchtsubstanz anzugeben. Das klingt gut, ist es aber nicht, denn ca 70% Gewicht gehen durch die Trocknung verloren. Die Mengenangabe ist also ca durch 3 zu teilen.

Proteingehalt ist für viele Hundehalter bei der Auswahl des Futters ein wichtiges Kriterium. Tatsächlich sind die Hersteller verpflichtet diesen anzugeben. Allerdings müssen sie nicht angeben, welcher Quelle das Protein entstammt. Proteine können nicht nur tierischer Herkunft sein, sondern auch pflanzlicher Herkunft. Letztere sind für den Hund viel schlechter verwertbar, also minderwertiger als tierische Proteine. Die Aminosäuren tierischer Proteine sind dem Hund ähnlicher und deswegen besser verwertbar für den Hund. Nur auf den Proteingehalt zu achten, ist daher nicht ausreichend und sinnvoll.

Hühnerprotein (oder von einem anderen Tier) muss keine hochwertige Zutat sein, denn auch die Nebenprodukte des Huhns wie Krallen, Köpfe und Gefieder sind proteinhaltig. Würde der Hersteller Hühnerfleisch verwenden, würde er es sicher werbewirksam angeben.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind alle Abfälle pflanzlicher Herkunft,überwiegend aus der Lebensmittelerzeugung. Das können ebenso gut Erdnussschalen sein wie Cellulose, Stroh, Maisgluten, Abfallprodukte der Bierbrauer, oder billiges Soja, was für Tiere schlecht verträglich und oft genmanipuliert ist. Oder auch Gemüseabfälle, die bei Hunden bedenklich sind wie z.B. Kohl oder Hülsenfrüchte. Minderwertig, eklig und vor allem völlig nutzlos!
Rübentrockenschnitzel/Rübenmelasseschnitzel sind ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung und stark zuckerhaltig. Zucker hat im Hundefutter nichts zu suchen.
Öle und Fette. Wenn nicht genauer bezeichnet meistens Abfall, oft aus Tierkörperbeseitigungsanlagen. Hochwertige Fette würden genau bezeichnet werden vom Produzenten
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